Der Bug:
Heute habe ich einige Tabellen in meiner Numbers Version für iOS angelegt. Aus Bequemlichkeit wollte ich dies am iPad machen und nicht auf dem iPhone, auf dem ich dann vermütlich die meiste Zeit über Daten eintragen werde. Über die iCloud sollten diese Tabellen ja auch wunderbar synchronisiert werden. In zwei von drei Fällen ist dies auch geschehen. Aber in einem Fall nicht.
In diesem Fall würde zwar auf dem iPhone die Tabelle zwar angezeigt und offensichtlich erfolgte auch eine Synchronisation des Thumbnails und des Änderungsdatums, aber die eigentliche Datei wurde nicht übertragen. Es erschien nur der Fortschrittsbalken, aber der Download erfolgte nicht.
Nach ein bisschen Herumprobieren hat sich herausgestellt, dass es ein deutscher Umlaut im Namen der Tabelle war, der den Download verhindert hat (obwohl der Name richtig übertragen wurde). Einfach den Namen der Tabelle geändert und die Synchronisation haut wunderbar hin.
Vermisste Features:
Bei meinem Herumprobieren mit den Tabellen sind noch einige Einschränkungen aufgefallen:
- In einer Formel kann man keine Zelle einer anderen Tabelle nutzen.
- Man kann offensichtlich keine Trendlinie zu Datensätzen in Diagrammen hinzufügen.
- Möchte man ein Diagramm mit Datumsangaben auf einer Achse erstellen, werden Uhrzeiten und das Datum in Zahlen umgewandelt.
- Für ein X/Y Diagramm müssen die Daten für X und Y in der Tabelle in benachbarten Spalten liegen.
Solltet ich eines der oben vermissten Features einfach übersehen haben, wäre ich über einen Kommentar dankbar 🙂
Timemachine Volumes automatisch wechseln
Gestern habe ich über Controlplane geschrieben, welches meinen Routinetätigkeiten beim Ortswechsel mit meinem Mac vereinfacht hat. Eine wichtige Aktionen fehlte mir noch in der Version 1.0.1, nämlich das Ändern des Timemachine Backup Volumes. Durch die Möglichkeit auch Shell Skripte ausführen zu lassen, konnte ich diese Funktionalität mit Googles Hilfe nachrüsten.
Eine Möglichkeit die ich gefunden habe, nutzt Apple Script für diesen Zweck. Da dieses aber mit Controlplane noch nicht ausgeführt werden können und ich der Meinung war, dass eine elegantere Lösung möglich sein musste, bin ich auf einen Forenbeitrag gestoßen, der die Shell nutzt um das Timemachine Volume direkt in der entsprechenden Konfigurationsdatei umzuschreiben. Dazu muss man folgende Punkt nacheinander durchführen:
1.) Timemachine Volume (einmalig) händisch in der Systemeinstellung setzen
2.) Das Terminal öffnen und folgendes Kommando eingeben um den richtigen “Alias” für das aktuelle Volume zu erhalten.
defaults read /Library/Preferences/com.apple.TimeMachine BackupAlias
Hinweis: Der Alias besteht aus vielen Ziffern und Buchstaben und beginnt mit < und endet mit >
3.) Einfügen des Alias in folgendes Shell Skript:
#!/bin/bash defaults write /Library/Preferences/com.apple.TimeMachine BackupAlias 'ALIAS'
Wichtig ist, dass man die ‘ Zeichen am Anfang und am Ende nicht vergißt. Fügt man diese Zeile in (z.B.) Textedit ein, kann man sie als Datei abspeichern (ich verwende .sh als Endung um die Datei als Skript identifizieren zu können).
4.) Hinzufügen der Aktion “Shell Skript” in Controlplane und auswählen des gerade erstellten Skripts.
5.) Wiederholen der Punkte 1-4 für andere Timemachine Volumes.
Das oben Beschriebene habe ich mit einer Firewire Festplatte und einem QNAP als Speicherplatz für Timemachine getestet. Beides funktioniert problemlos und ich muss endlich nicht mehr händisch zwischen Backup am Arbeitsplatz und Backup daheim händisch umschalten.
Kontext sensitive Umgebungen in Mac OS X
Leider ist mir für das Folgende kein weniger sperriger Titel eingefallen. Aber eigentlich trifft er ganz gut zu.
Was versteht man unter “Kontext sensitive Umgebungen” unter Mac OS X? Damit ist gemeint, dass sich Einstellungen von Mac OS X automatisch an die (physikalische) Umgebung der Macs anpasst.Dazu wertet ein Programm Daten, genannt Evidenzquellen, wie die SSID des verbunden WLANs, die IP Adresse von WLAN/LAN, angeschlossene Monitore/USB Geräte/Firewire Geräte aus um eine Wahrscheinlichkeit für den Aufenthalt an einem definierten Wert zu erhalten. Anschließend kann anhand von erstellten Regeln auf das Betreten und/oder Verlassen eines Orts reagiert werden.
Bisher hatte hier Marcopolo gute Dienste geleistet (wobei ich dieses nicht im Detail getestet habe). Leider wurde Marcopolo seit einigen Jahr nicht weiterentwickelt und so wurde ein neuer Entwicklungszweig basierend auf Marcopolo 2.5.1 ins Leben gerufen. Das nun Controlplane genannte Programm steht mittlerweile in Version 1.0.1 zur Verfügung.
Aktuelle bietet Controlplane folgende Evidenzquellen:
- Tonquelle
- Bonjour Geräte
- FireWire Geräte
- IP-Adresse
- Lichtsensor
- Bildschirm
- Netzwerkverbindung
- Energiequelle
- Laufendes Programm
- Tageszeit
- USB Gerät
- WiFi
Eine bereits stattliche Liste an Aktionen beinhaltet unter anderem:
- Programme öffnen/schließen
- Bildschirmpasswort hinzufügen/entfernen
- Speicherorte mounten/unmounten
- Shell Skripte ausführen
- Standard Drucker ändern
- usw …
Aber wozu kann man diese Möglichkeiten nun brauchen? Ein paar kleine Beispiele:
- Bildschirmschoner Passwort entfernen, wenn man sich daheim befindet.
- NAS Volume mounten sobald daheim ankommt.
- Beim besten Freund automatisch dessen Drucker als Standard auswählen
- Die internen Boxen stumm schalten sobald man die Wohnung verlässt
Durch die Möglichkeit auch Shell Skripte auszuführen, kann man aber die Möglichkeiten, welche Controlplane direkt bietet, beinahe beliebig erweitern.
Das Programm bietet aber nicht nur Möglichkeiten für Benutzer mobiler Macs, sondern kann auch für Standgeräte von Interesse sein. Hier könnte man zum Beispiel ein Programm starten, wenn eine bestimmte Festplatte angeschlossen wird oä. Diese Funktionalität kann ebenfalls mit “Do something when” erzielt werden, wobei diese Tool auch seit längerem nicht mehr weiterentwickelt zu werden scheint.
Alles in allem finde ich die Möglichkeit automatisierte Aktionen abhängig meines Orts durchzuführen sehr praktisch, ich trage mein Notebook aber auch täglich an zumindestens zwei Orte. 🙂 Bisher bin ich mit Controlplane sehr zu frieden, einzig das Aktivieren oder Deaktivieren der WLAN Schnittstelle funktioniert nicht und endet mit einer Fehlermeldung. Seit heute ist Version 1.0.2 verfügbar und der Wifi Bug wurde gefixt. Somit funktioniert nun alles, dass ich brauche 🙂
Spannend wird es wenn Apple GPS oder NFC in seine Macs integriert, da so die Vorhersage des Ortes präzisiert werden könnte.
Typinator Review
Gestern habe ich ein Programm ausgegraben, dass ich vor einiger Zeit mit einem Bundle mitgeliefert bekommen habe, es aber bisher für nicht benötigt gehalten hatte. Dabei handelt es sich um Typinator von Ergonis. Also warum bin ich auf dieses Programm gestoßen? Ich bin gerade dabei ein größeres Dokument in LaTex zu verfassen und dabei müssen immer und immer wieder gleiche Befehle getippt werden. Um mir dieses zeitraubende Tippen zu Verkürzen, verwende ich nun Typinator.
Dieses Programm “beobachtet” was geschrieben wird und ersetzt Geschriebenes, wenn es eine passende Regel für das Ersetzen findet. Dies kann man – wie in meinem Fall – dazu nutzen um Kommandos abzukürzen, oder auch um Tippfehler auszubessern. Microsoft Word kann dies zwar auch, aber Typinator bietet diese Funktionalität für jeglichen Text, den man auf seinem Mac schreibt. Eine entsprechende Bibliothek mit diversen Typos kann man direkt im Programm installieren.
Mir war ebenfalls wichtig, dass folgende Dinge unterstützt werden:
- Ersetzen Regeln müssen für einzelne Programme definierbar sein
- Nachdem Ersetzen muss die Mauszeiger-Position definierbar sein
Zusätzlich dazu bietet Typinator noch die Möglichkeit Ein Präfix und ein Suffix pro definiertem Programm einzutragen. Dann werden diese den jeweiligen Abkürzungen vor- beziehungsweise nachgestellt um ein “unabsichtliches” Ersetzen zu verhindern. Ebenfalls kann eingestellt werden, ob case-sensitiv ersetzt wird und ob erst ersetzt wird, wenn das Wort zu Ende gschrieben ist.
Soll zum Beispiel “mfg” durch “Mit freundlichen Grüßen” ersetzt werden, dann geschieht dies sobald die Buchstaben mfg getippt wurden. Aktiviert man die Option “Ganzes Wort”, erfolgt das Ersetzen erst nach einem Leerzeichen, Punkt, Strichpunkt etc. Würde man als Suffix # definieren, dann müsste man “mfg#” schreiben, damit Typinator in Aktion tritt.
Zum Schluss noch ein kleines Beispiel, das veranschaulicht wieviel Schreibarbeit man sich wirklich sparen kann. Im Programm TeXShop, welches ich für LaTex verwende, lasse ich “IMG” durch
\begin{figure} \centering \includegraphics[width=0.9\textwidth]{figures/{^}} \caption{} \label{fig:} \end{figure}
ersetzen. Dabei wir der Cursor nach dem Ersetzen auf die Position, welche mit {^} gekennzeichnet ist, gesetzt. Hier zeigt sich auch schon, dass man seine “persönliche Note” einfließen lassen kann. Dies ist bei standardmäßig vorhandenen Makros in TeXShop nicht möglich. So ist auch z.B. auch möglich Glossar Einträge automatisch ersetzen zu lassen. IR wird durch \gls{acr:ir} ersetzt.
Alles in Allem muss ich sagen, dass durch Typinator das Schreiben in LaTex bequemer geworden ist. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass man zuerst die Regeln für das Ersetzen definieren muss. Ergonis möchte in Zukunft auf ihrer Website auch mehrere Sets zum Download anbieten um dem Benutzer diese Tätigkeit abzunehmen. Ob ich dieses Tool auch in anderen Bereichen auf meinem Mac einsetzen werde, wird sich jedoch erst zeigen.